Leitgedanke

An jedem Baum eine weitere spannende Geschichte – eine neue, kleine Welt, die es zu entdecken gilt.

Der Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsauftrag

Die konzeptionellen Grundlagen und Ziele im Waldkindergarten schaffen die Basis zur Erfüllung der Aufgaben und Ziele, die im Kindergartengesetz von Baden-Württemberg formuliert sind. Der Waldkindergarten ergänzt und unterstützt die Erziehung des Kindes in der Familie. Seine Aufgabe umfasst die Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten und zur Förderung seiner Gesamtentwicklung.

​Die Bedeutung von familienergänzender Kindergartenarbeit in der heutigen Lebenswelt des Kindes

​In den letzten Jahrzehnten hat sich die Lebenswelt der Kinder verändert. Die natürliche Umwelt wurde vom Menschen zur zweckgebundene Lebenswelt umgebaut. Ortschaften und Städte sind größer geworden, der Straßenverkehr hat massiv zugenommen. Im Gegensatz zu früher findet man heute in jedem Familienhaushalt Farbstifte, Papier und verschiedene Bastelmaterialien, sowie vielfältiges Spielmaterial wie Lego, Bausteine, Puppen und Gesellschaftsspiele für Kinder. Dazu werden viele Kinder am Mittag noch in Zusatzangeboten von Vereinen speziell gefördert, wie in der Musikschule, im Schwimmkurs, der Kunstschule o.ä.. Die Kindheit wurde nach „Innen“, in Gebäude verlegt und damit auch die Gestaltungs- und Bewegungsfreiräume der Kinder eingeschränkt. Die wenigsten Kinder können heutzutage noch stundenlang und unbeaufsichtigt im Freien mit anderen Kindern spielen.
Altbekannte Straßenspiele, wie Fange und Verstecke sind zur Seltenheit geworden. Der Weg in die Natur zum Wald, auf Wiesen und zu Bächen – ist für viele Kinder ohne Erwachsene nicht mehr erreichbar, deshalb sind die meisten Kinder nur noch selten in freier Natur. Somit ist der Waldkindergarten im heutigen Medienzeitalter und der hochtechnisierten Welt, in der Sinnzusammenhänge immer weniger durchschaubar sind und Wissen vorrangig über Medien vermittelt wird, eine ideale familienergänzende Einrichtung.

Leitgedanken

Die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes „Das Herz ist die Basis der Bildung“ von Pestalozzi. Fühlt sich das Kind sicher und geborgen in seiner Umgebung kann es mit einer positiven Grundhaltung die Welt entdecken und Bewältigungskompetenzen für das ganze Leben lernen. Rituale und Wiederholungen im Alltag sind dabei ganz wichtig. So kann sich das Kind nach der Eingewöhnungsphase im Kindergarten entspannt auf die reizvolle Umgebung einlassen, die ihm wichtige Impulse zur Entfaltung seiner natürlichen, ganzheitlichen Entwicklung und seines Selbstbewusstseins gibt.
Die Natur bietet dem Kind als beständigen Erfahrungsraum vielfältige Bewegungs- und Gestaltungsmöglichkeiten, sowie differenzierte Wahrnehmungsreize. Diese regen das Kind zum aktiven, selbständigen Handeln und Denken an, was in hohem Maße dazu beiträgt, dass das Kind sich wichtige Handlungs- und Bewältigungskompetenzen aneignet. Vielfältige Bildungschancen, sowie die Wertschätzung und Begleitung des interessierten, spielerischen und aktiven Tun des Kindes, erhalten die natürliche Lernfreude, fördern den Erwerb von Lernstrategien und die Aneignung von vielseitigem Wissen. Selbständiges Handeln übt das Kind auch, indem es von den Erzieherinnen auf seinem jeweiligen Entwicklungsstand abgeholt wird. Zunächst bedeutet das im Kindergartenalter zu lernen um Hilfe und Unterstützung zu fragen und seine Bedürfnisse anderen mitzuteilen. Das Kind erfährt sich als eigenständige Persönlichkeit mit vielen Fähigkeiten, Stärken und Schwächen, erlebt Erfolge und Misserfolge und lernt Formen des Umgangs mit diesen Erfahrungen.
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